Claudia Reinhardt

1984

18/24

Die Aufnahmen, die ich mit meiner ersten Kamera Weihnachten 1984 gemacht habe, sind die einzigen Fotos, die ich von meiner Familie habe. Einige der Abgebildeten sind schon lange tot.

Viele Jahre glaubte ich, die Negative seien verloren. Als ich sie dann nach über dreißig Jahren wiederfand, war ich überrascht von der Qualität der Fotos.

Der Fokus in diesen Aufnahmen ist oft verloren. Die Perspektive wirkt, als hätte ich auf den Auslöser gedrückt, ohne durch den Sucher zu sehen. Manchmal ist die Kamera auf den Boden gerichtet, die Körper sind fragmentiert eingefangen. Die Personen sind stark angeblitzt, die Schatten sind hart.

Ich war zwanzig Jahre alt, als ich diese Fotos machte. Ich erinnere mich, dass ich meinen neuen Stabblitz ausprobieren wollte. Das Weihnachtsfest und meine Familie waren nur Mittel zum Zweck. Das Material interessierte mich damals nicht. Heute sind diese Fotografien Abbild der Person, die ich damals war.

"Mit einem einzigen Klikk erfaßt das Objektiv außen die Welt und innen den Fotografen."

Germaine Krull

*Diese Arbeit wurde bisher nicht ausgestellt und nicht veröffentlicht.