Claudia Reinhardt

Fashion (1985 -1995)

15/22

Mit achtzehn Jahren begann ich zu fotografieren. Ich wollte Modefotografin werden.

Fotografen wie Richard Avedon, Cecil Beaton, William Klein und die Fotografin Louise Dahl-Wolf verehrte ich. Mich faszinierte, wie sie in Bildern Geschichten erzählten und Illusionen von Weiblichkeit entwarfen. Das fotografische Handwerk lernte ich autodidaktisch. In meiner Heimatstadt fand ich keine Ausbildung zur Fotografin, weil man keine „Mädchen“ wollte.

Ich zog nach Berlin, besuchte die "Werkstatt für Photographie Kreuzberg" und lernte die künstlerische sowie die Autorenfotografie kennen. Nach vier Jahren in Berlin zog ich nach Hamburg, um als Fotoassistentin zu arbeiten. In dieser Zeit realisierte ich mit befreundeten Modedesigner*Innen, Stilist*Innen, Friseur*Innen, Make-up Artists und Models freie Projekte, zugleich arbeitete ich als freie Fotografin.
Als in Bildredaktionen meine Arbeiten immer wieder als "zu künstlerisch" bewertet wurden, bewarb ich mich an der Kunstakademie Lerchenfeld, Hamburg. und Prof. Bernhard J. Blume nahm mich in seine Klasse auf.
An der Akademie lernte ich meine Arbeit in einem künstlerisch-feministischen Kontext zu verorten. Während meines Studium fotografierte ich für die Stadtmagazine
Szene Hamburg, Zitty Berlin, 030 Berlin, für den Rowohlt Verlag und diverse Werbeagenturen. Box Haare in Hamburg, das Modelabel Diesel, die Modedesigner Kai Dünholter und sein Label Hotel, Daniel Kämmer, Henner Buse und Elvira Kempf waren jahrelang meine Partner*innen und Kund*innen.